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Fotos von NutzernEinklappen

Ranitomeya reticulata
© 2013 Roland Geiger (236)


Ranitomeya reticulata
© 2015 Klaus Ulrich Müller (27)


Ranitomeya reticulata Iquitos
© 2014 Thorsten Mahne (96)


Ranitomeya reticulata "Iquitos"
© 0000 Jürgen Herke (2)

NomenklaturEinklappen
wissenschaftl. Name: Ranitomeya reticulata (BOULENGER,1884)

Etymologie:
Das reticulata ist lateinisches Adjektiv für "genetzt" (reticulum = Netz). Es bezieht sich auf die blau-schwarze oder blauweiß-schwarze Netzung der Körperunterseite und der Gliedmaßen.


Synonyme:
Ranitomeya reticulata (GRANT, FROST, CALDWELL, GAGLIARDO, HADDAD, KOK, MEANS, NOONAN, SCHARGEL & WHEELER, 2006)
Ranitomeya ignea (GRANT, FROST, CALDWELL, GAGLIARDO, HADDAD, KOK, MEANS, NOONAN, SCHARGEL & WHEELER, 2006)
Ranitomeya reticulata (BAUER, 1986)
Dendrobates tinctorius igneus MELIN, 1941
Dendrobates reticulatus BOULENGER, 1884 "1883"



englischer Name: Red-backed Poison Frog (CITES), Reticulated Poison Frog (CITES)
deutscher Name: Netzbaumsteiger
spanischer Name: Rana Venenosa
niederländischer Name: Roodrug gifkikker
SystematikEinklappen
Klassifizierung:
Amphibia->Anura->Dendrobatoidea->Dendrobatidae->Dendrobatinae->Ranitomeya->Ranitomeya reticulata (BOULENGER,1884)

Anmerkung zur Systematik:
Ranitomeya reticulata ist die Typusart der Gattung Ranitomeya BAUER 1988.

MELIN beschrieb 1941 vom Río Itaya (Provinz Loreto, Peru) eine kleine rotrückige Art mit unvollständigen Dorsolaterallinien als Dendrobates tinctorius igneus (s. Abb.1). SCHULTE (1999) sieht in diesem Taxon nur ein Synonym zu R. reticulata, da von dieser Art auch Populationen mit verbleibender Juvenilzeichnung, in Form von meist unterbrochenen Dorsolaterallinien, bekannt sind (SILVERSTONE, 1975). Einige Populationen vom Río Itaya die BROWN ET AL. (2006) aufgrund genetischer Untersuchungen ebenfalls R. reticulata zurechnen, zeigen sogar vollständig ausgeprägte Dorsal- und Dorsolaterallinien (vgl. Abb.2) und weisen eine sehr große Ähnlichkeit zu der weiter nördlich verbreiteten Art Ranitomeya duellmani auf und wurden mit dieser Art auch schon verwechselt.


Abb.1: Zeichnung des Typenexemplares von Dendrobates igneus sp. nov. (a) Dorsale, (b) Ventrale. Fig. 37 aus MELIN, 1941

Abb.2: Dorsalmuster verschiedener peruanischer Populationen von Ranitomeya reticulata. (A) "Iquitos". (B-C) "Río Itaya".
Fig. 14 in SILVERSTONE, 1975 (als Dendrobates quinquevittatus).


Abb.3: Verwandschaftsbaum der Reticulatus-Klade nach BROWN ET AL., 2006.
Während die Art R. duellmani aber genetisch von R. reticulata gut konserviert ist und deren Geschwisterart darstellt, lassen sich die gestreiften Tiere vom Río Itaya genetisch einwandfrei der Art R. reticulata zuordnen (Abb.3) und stellen mit großer Wahrscheinlichkeit somit nur eine Farbvarinate von R. reticulata dar. Die Validität der Art R. ignea als eigenständige Art im Sinne von GRANT ET AL. (2006) ist daher als fraglich anzusehen und sollte nicht benutzt werden, zu mal auch die systematische Stellung von R. ignea gegenüber dem Taxon R. amazonica bisher nicht ausreichend abgesichert wurde (vgl. LÖTTERS & VENCES 2000). Bei DendroBase sehen wir das Taxon R. ignea wie SCHULTE (1999) und TWOMEY & BROWN (2008) ebenfalls als ein Synonym zu R. reticulata an.


Abb.4: Zeichnung des Typenexemplares von Dendrobates fantasticus sp. nov. Pl. LVII, fig. 3. in Boulenger (1884).
Eine weitere R. reticulata ähnliche Population konnte 2005 im Osten der Provinz Loreto erstmals von PIEPER fotografisch dokumentiert werden. Das Färbungsmuster dieser Population weist intermediäre Merkmale der Arten R. fantastica und R. reticulata auf. Aufgrund fehlender Informationen über die Art und aufgrund der auffallenden Ähnlichkeit der Fotos zu den Originalzeichnungen von BOULENGER’s lange verschollener Typus-Variante von Dendrobates fantasticus (vgl. Abb.4) bezeichneten wir die Tiere auf der DendroBase bisher als R. sp. aff. fantastica. Eine der Typus-Morphe der Art R. fantastica besser entsprechende Population wurde nun aber von den Wissenschaftlern BROWN & TWOMEY bei Yurimaguas wieder entdeckt (pers. Komm. TWOMEY), so dass es sich bei den von uns als R. sp. aff. fantastica bezeichneten Tieren mit großer Sicherheit wohl nicht um die BOULENGER-Morphe handelt. Anfang 2008 konnten wir das Biotop der hier abgebildeten rotköpfigen Frösche selbst besuchen und die Tiere untersuchen. Demnach ähneln die Tiere morphologisch und ethologisch auch stärker R. reticulata als R. fantastica. Sie besitzen eine KRL von 15 – 17 mm, erinnern in der Farbgebung stark an R. reticulata und bewohnen wie diese auch die Laubschicht der Wälder, klettern kaum und leben dort recht versteckt. Viele amazonische Ranitomeya-Arten sind außerordentlich polymorph und verschieden gefärbte Lokalvarianten sind daher nicht ungewöhnlich. Es erscheint also recht wahrscheinlich, dass es sich bei den Fröschen aus dem Osten der Provinz Loreto, wie auch bei den gestreiften Tieren vom Río Itaya, nur um Farbmorphen von R. reticulata handelt. Das Biotop der rotköpfigen Tiere liegt zwar wie die Biotope der bisher bekannten R. reticulata-Populationen rechtsseitig des Río Amazonas, dafür aber etwa 100 km flussabwärts und durch den Río Napo klar von den anderen Populationen getrennt. Somit ist also auch nicht ganz auszuschließen, dass es sich nicht doch um eine neue unbeschriebene Art handeln könnte. Diese Vermutung muss allerdings durch genetische Analysen und Rufvergleiche abgesichert werden. Die Tiere ähneln nach den uns bisher vorliegenden Erkenntnissen deutlich stärker der Art R. reticulata als R. fantastica und werden aufgrund dieser Ähnlichkeit auf der DendroBase nun auch als R. cf reticulata bezeichnet.

BedrohungsstatusEinklappen
Die Art ist in der Roten Liste aufgrund ihrer großräumigen Verbreitung und den individuenstarken Populationen als wenig gefährdet (LC = Least Concern) eingestuft. Der Populationstrend gilt als stabil. Illegale Exporte der Art für den Tierhandel sind bekannt. IUCN empfiehlt deshalb die Art trotz der geringen Gefährdung unter dem Schutz von CITES zu belassen, um einen unverantwortlichen Handel mit dieser Art zu vermeiden (IUCN, 2006).

Laut CITES (2006) wurde die Art einige Male legal aus Peru ausgeführt.

Populationen von R. reticulata sind aus dem Alpahuayo Mishana Schutzgebiet (Peru) bekannt (IUCN, 2006). Die Art ist anpassungsfähig und nicht auf ungestörte Primärwalder angewiesen. Die Art lässt sich sich auch in Sekundärwäldern wie z.B. bei Iquitos in hohen Individuen-Zahlen nachweisen (OSTROWSKI, pers. Beobachtung). Eine Gefährdung ist deshalb zur Zeit auszuschließen.

Anhang II des WA. Anhang B der EUArtschVO. Meldepflichtig nach BArtSchVO.

BeschreibungEinklappen
Größe
Sehr kleine Pfeilgiftfroschart mit einer von 13-16mm.

Körpermerkmale:
kräftig rot oder orange manchmal mit schwarzen Linien oder Punkten (Jugendmuster). Beine, Flanken und Bauch mit schwarzer Grundfarbe und blauem oder blau-weißem Netzmuster (Blasennetzwerk nach SCHULTE, 1999).


Abb.: Dorsal- und Ventralansicht Ranitomeya reticulata
© 2008 Thomas Ostrowski (0)
Dorsal- und Ventralbild vergleichen:




Tab.: Messwerte ausgewählter morphologische Merkmale von Ranitomeya reticulata, Iquitos. (Datensätze mit der Kennzeichnung *) sind nicht Geschlechtsspezifisch.)
X [mm]σ +/- [mm]nQuelle
*)1<2<4<3 LÖTTERS & VENCES 2000

Von der sehr nah verwandten Art Ranitomeya duellmani unterscheidet sich R. reticulata vor allem durch andersartige Gensequenzen (Geschwisterarten). Morphologisch lassen sich R. reticulata vor allem durch das fehlende u-förmige und um die Schauze laufenden Dorsolateralband von R. duellmani unterscheiden. R. reticulata zeigt auf der Schnauzenspitze, wenn überhaupt Dorsalmuster vorhanden sind, nur einen Nasenfleck in schwarz. Von R. fantastica lassen sich R. reticulata durch die geringere Größe und die meist ausgeprägtere Dorsalzeichnung in rotorange unterscheiden. R. fantastica zeigt meist nur einen roten Kopf und oftmals eine ausgeprägte Kopfzeichnung in Form schwarzer Muster. Diese fehlen R. reticulata oder sind in Form von einem (oft unterbrochenem) parallelem Streifenmuster auch bis auf den Rücken ausgedehnt. Das Netzmuster auf den Beinen und dem Bauch ist bei R. reticulata auch feiner als bei R. fantastica. Auch der Ruf von R. fantastica ist deutlich unterschiedlich. Von R. uakarii unterscheiden sich R. reticulata durch das Fehlen eines gelben Labial- und Lateralbandes, einen andersartigen Ruf und deutlich andere Gensequenzen.

Variation:
Die Art Ranitomeya reticulata scheint deutlich vielgestaltiger zu sein, als es bisher angenommen wurde. Mehrere Varianten, die sehr wahrscheinlich dem Taxon R. reticulata zugerechnet werden können, sind aus Ecuador, Peru und Kolumbien bekannt (LÖTTERS ET AL. 2007). Alle bisher bekannten Varianten weisen jedoch eine rote oder orangene Rückenzeichnung und eine blaue, blaugraue oder weißblaue Bauchzeichnung auf schwarzem Grund (Blasennetzwerk nach SCHULTE 1999) auf.


Tab.: Namen, Größenangaben und Farbmusterverteilung verschiedener Populationen von Ranitomeya reticulata
Farbmorphe Foto Alternativ Namen Verbreitung Grundfarbe Zeichnung Größe [mm]
Holotyp          
Iquitos     schwarz  flächige rot gefärbtes Dorsum, Gliedmaßen und Bauch mit blauem Netzwerk  15 - 17 mm 
Kapawi            
Llanchama            
Río Itaya          
Rotkopf Ranitomeya sp. aff. fantastica         
Alter:
Fortpflanzungsfähige, vitale Tiere mit einem Alter von 8 Jahren sind bekannt (BIRKHAHN pers. Komm.). Ein Alter von bis mehr als 10 Jahren bei guter Pflege unter Terrarienbedingungen erscheint daher wahrscheinlich.


Gelege und LarvenEinklappen

Abb.: Larve Ranitomeya reticulata "Iquitos" Stadium 38
© 2010 Thomas Ostrowski (0)
vergleichen mit:


Grafik © TOR LINBO

Verhalten (Ethologie)Einklappen
Brutpflegeverhalten:
Die Gelege werden in der Laubschicht abgelegt und täglich bewässert. Die Larven werden in wassergefüllte Filmdosen (optional Bromelienachseln) transportiert. Alle zwei Tage Ruft das Männchen auf einem Blatt über der Phytothelmata mit erhöhter Frequenz (nicht gemessen). Das Weibchen sucht die Phytothelmata auf und hält die Kloake ins Wasser. Dabei werden typische Laichvorbereitung wie Wischen mit Hinterbeinen ausgeführt. Der Ablaichvorgang findet früh morgens vor Beleuchtungsbeginn (ca. 30 min.) statt. Nicht gefressene Eier verpilzen, was auf eine fehlende befruchtet hindeutet. Das Männchen hat beim Ablaichvorgang keinen direktem Kontakt zum Gelege. (STEINMANN, pers. Komm.)




Abb.: Spektrogramm einer 1 Sekunden Aufnahme von Ranitomeya reticulata
© 2008 Twomey & Brown

Sonagramm vergleichen:

LebensraumEinklappen
Typenfundort der Erstbeschreibung
"Yurimaguas, Huallaga River, [Loreto,] Northern Peru"
sensu FROST, 2007


Verbreitung:

Obwohl der Typenfundort von R. reticulata laut BOULENGER (1884) bei Yurimaguas am Río Huallaga (Provinz Loreto, Peru) liegen soll konnten dort trotz intensiver Suche aber bisher nie wieder Tiere nachgewiesen werden (SCHULTE 1999). Das heute bekannte Verbreitungsgebiet der Art liegt etwa 450 km flußabwärts auf der Nordseite des Río Amazonas bei Iquitos.



Abb.: Verbreitungsgebiet Ranitomeya reticulata
© 2008 Thorsten Mahn (684)
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0
Biotop:
Wir fanden D. reticulatus in den Tieflandregenwäder entlang des Rio Amazonas um Iquitos bei einer Höhe von 120 m. Es handelt sich um älteren Sekundärwald. Es ist recht schattig und es gibt kaum eine Krautschicht, dafür aber eine dichte etwa 30 cm mächtige Laubschicht. An den Bäumen wuchsen in etwa 5m Höhe an lichten Stellen Bromelien der Art Guzmania sp. Während diese von den sympatrisch vorkommenden R. amazonica als Wohn und Brutbromelie genutzt werden fanden wir R. reticulata nur direkt am Boden und nur in sehr tief hängenden oder herunter gefallenden Bromelien. Dieser Frosch ist ein ausgesprochener Bodenbewohner der flink in der Laubschicht umherläuft und deshalb nur schwer zu finden ist, obwohl die Populationsdichte nicht gering ist. Ab 1,5 m Höhe findet man dann R. amazonica der den Boden sonst eher meidet. Die Temperaturen betrugen im Laub etwa 26 Grad. Diese Temperatur schwankt im Jahres und Tagesverlauf kaum. Die Laubschicht des Tropischen Tieflandregenwaldes weist typischerweise ein recht konstantes Mikroklima auf. (OSTROWSKI, pers. Beobachtung)

Abb.: Ausschnitt aus einem Biotop an der Laguna Zungarococha. Departamento Loreto, Peru
© 2007 Reimar David

Abb. : Ranitomeya reticulata bewohnt die Laub- und untere Krautschicht tropischer Tieflandregenwälder. Departamento Loreto Peru
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb. : Verrottende Baumstämme werden gerne als erhöte Rufplätze genutzt. Departamento Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Für die Aufzucht der Larven nutzt Ranitomeya reticulata
auch epiphytische Phytotelmata wie Bromelien (hier verschiedene Guzmania sp.). Departamento Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Biotop von Ranitomeya reticulata am Río Itaya. Departamento Loreto, Peru. © 2005 Han Peper

Abb. : Hohlräume zwischen den Baumwurzeln werden von Ranitomeya reticulata als Versteck- und Ruheplätze genutzt. Departamento Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Ein Männchen von Ranitomeya reticulata beim Transport einer Larve. Departamento Loreto, Peru.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Ranitomeya reticulata am Waldboden im Biotop. Departamento Loreto, Peru
© 2007 Reimar David

Abb.: Ausschnitt aus dem Biotop von Ranitomeya cf. reticulatus. Provinz Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Ausschnitt aus dem Biotop von Ranitomeya cf. reticulata. Provinz Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Phytotelmata in Heliconia sp. dienen R. cf. reticulata vermutlich als Brutgewässer. Provinz Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Abb.: Auch Wasseransammlungen in Astlöchern dienen R. cf. reticulata als Larvenabsatzstelle. Provinz Loreto, Peru.
© 2008 Thomas Ostrowski

Klima:
Bei den Biotopen handelt es sich um feuchtheiße Tieflandregenwälder mit Tageszeitenklima. Ganzjährig herrschen recht konstante Temperaturen. Die Schwankungen der Temperatur im Jahresmittel fallen mit 1 - 2 ° C geringer aus als die Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperaturen. Aber auch diese liegen im Tieflandregenwald des Amazonasgebietes nur bei 3 - 4 ° C. Am Waldboden lässt sich kaum noch eine Temperaturdifferenz nachweisen und schon dicht unter der Laubschicht lassen sich Temperaturen messen, die in etwa denen des Jahresmittels entsprechen (WALTER & BRECKLE, 1999). Die Temperaturen innerhalb der Laubschicht dürften deshalb in etwa dem Jahresmittel von Iquitos mit 26 °C entsprechen. Das Klima des Amazonasbeckens ist auch in Bezug auf die Niederschläge recht konstant und ganzjährig humid. In den Monaten Juni bis Oktober gehen die Niederschläge zwar etwas zrück, aber es gibt keine ausgeprägte Trockenperiode.


Abb.: Klimadiagramm Iquitos, Peru


Haltung im TerrariumEinklappen
Terrarium/Einrichtung:
ab 40x40x40cm
Eine automatische Beregnung und eine Nebelanlage sind empfehlenswert.
Als Bodengrund empfielt sich eine Laubschicht z.B. aus Eichen- oder Buchenlaub.


Temperaturen:
Die Art bewohnt die Laubstreu und Stammbasen amazonischer Tieflandregenwälder im Westen Südamerikas. Hier herrschen relativ konstante 26-27° C. Die Art ist im Jahresmittel nur geringen Temperaturschwankungen von 1-2° C ausgesetzt. Auch die Tag-Nacht-Schwankung beträgt im Tiefland je nach Höhenlage im Mittel nur 2-5° C. Für eine erfolgreiche Haltung sollten Tagestemperaturen dauerhaft 26 - 27° C nicht über- bzw. Tiefstwerte von 21° C nicht unterschreiten. Eine kurzfristige Erhöhung auf 29 - 30° C bzw. Abkühlung auf 16 - 17° C wird von den Tieren jedoch meist unbeschadet überstanden. Solche Schwankungswerte können auch im natürlichen Biotop kurzfristig auftreten. Eine Nachtabsenkung um 3-4° C hat sich als vorteilhaft erwiesen.


Luftfeuchte:
70-80%, zur Mittagszeit bis 70%, morgens und abends 100% (Nebel)


Ernährung:
Nur kleine Futtertiere wie , , bzw. Heimchen, frisch geschlüpfte n, (Mikrokäfer), und fein gesiebtes . Für eine auf Dauer erfolgreiche Haltung und die Aufzucht von Jungtiere ist eine gut laufende Springschwanzzucht unabdingbar. Nur mit kleinen Drosophila sind die Tiere nicht ausgewogen genug zu ernähren und stellen schon bald die Vermehrung ein. Für sollten Futtertiere wie Grillen und Obstfliegen regelmäßig 1-2 mal die Woche mit einem guten Vitaminpräparat eingestäubt werden (z.B. Amivit A nach der orginal BIRKHAHN-Rezeptur). Futtertiere für Jungtiere sollten die ersten 4 Wochen täglich bestäubt werden. Angebrochene Vitaminpräparate im Kühlschrank aufbewahren. Obstfliegen lassen sich vor dem Verfüttern gut mit flüssigen Vitaminpräparaten (z.B. Sanostol, Multibionta) anfüttern und so ernährungsphysiologisch aufwerten. Bestäubte Futtertiere sollten im Terrarium auf auswechselbaren Schalen angeboten werden. Zurückbleibende Vitaminpulverreste können so keinen Bakterienherd auf dem Terrariumboden bilden. In kleinen Schalen im Terrarium ausgelegte Obststücke (z.B. Bananenscheiben) sind gute Lockstellen für Obstfliegen und werden von den Fröschen bald als Futterplätze akzeptiert. Für eine ausreichende Vitaminversorgung der Futtertiere durch diese Lockstellen dürfte die Verweildauer der Futtertiere jedoch zu gering sein, so dass dennoch zusätlich vitaminisiert werden sollte. Angebotene Futterschalen sollten aus hygienischen Gründen alle 2-3 Tage gereinigt werden. Springschwänze lassen sich gut auf ausgelegten Xaxim-Stückchen konzentrieren, indem man diese mit kleinen! Mengen Trockenhefe bestreut. Auch hier lernen die Frösche schnell die Bedeutung des Futterplatzes.


Besatz:
Die Art lässt sich am besten paarweise halten und vermehren aber auch Berichte über gut laufenden Zuchtgruppen mit drei Männchen und zwei Weibchen liegen vor (BIRKHAHN, pers. Komm.). Gemeinsam aufgezogene Tiere lassen sich in kleinen Becken (40er Würfel) besser in Gruppen halten, wobei sich dann aber oft eine Rangfolge mit nur einem dominanten Paar ausbildet. In Größeren Becken werden fast immer Reviere ausgebildet. Die Rangkämpfe lösen bei den unterlegenen Tieren Stress aus, was sehr schnell zum Tode führen kann und sich dann durch eine Reduzierung auf nur wenige Tiere bemerkbar macht (OSTROWSKI, pers. Beobachtung).


Varianten in Terrarienhaltung:
Holotyp
Iquitos
Kapawi
Llanchama
Río Itaya
Rotkopf
Daten errechnet aus von Nutzern gemeldeten Fröschen (Home->Meine Frösche) und den aktuellen Inseraten.
stand 20.11.2024 18:59 Uhr
ReferenzenEinklappen
BAUER, L. (1986): A new genus and a new specific name in the dart poison
XX frog family (Dendrobatidae, Anura, Amphibia). - Ripa. Netherlands 1–12.
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BROWN & TWOMEY (2006): Dendrobates reticulatus BOULENGER 1884 - Dendrobates.org
XX- Ecology, evolution, and conservation of poison frogs. http://www.dendrobates.org/reticulatus.html
XX(Stand. 03.03.2007)
CITES (2005): Convention on International Trade of Endangered Species of Wild Fauna and Flora.
XXOnlineversion: 11.08.05. Electronic Database accessible at http://www.cites.org/index.html
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GRANT, T . , FROST, D. R. , CALDWELL, J. P. , GAGLIARDO, R. , HADDAD, C. F. B. , KOK, P. J. R. ,
XXMEANS, D.B. , NOONAN, B. P. , SCHARGEL, W. E. & W.C. WHEELER (2006): Phylogenetic
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XXwww.globalamphibians.org. Downloaded on 15 October 2004.
MELIN, D. (1941): Contributions to the Knowledge of the Amphibian of South America.
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MYERS, C.W (1982): Spotted Poison Frogs: Descriptions of Three New Dendrobates from Western
XXAmazonia, and Resurrection of a Lost Species from Chiriqui - Am. Mus. Nov. 2721: 1-23. (PDF)
SCHULTE, R. (1999): Pfeilgiftfrösche - Artenteil Peru. - Nikola Verlag, Stuttgart.
ZIMMERMANN, E. & H. ZIMMERMANN (1984): Durch Nachzucht erhalten: Baumsteigerfrösche
XXDendrobates quinquevittatus und D. reticulatus. – Aquarien Mag. 18(1): 35-41.
Zitierung:Einklappen
OSTROWSKI, T. & T. MAHN (2024): Artbeschreibung Ranitomeya reticulata.
- Dendrobase.de - Eine Online-Datenbank der Familie Dendrobatidae (Anura).
https://www.dendrobase.de/html/D_ranitomeya_reticulata.html; Stand: November 2024
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FotosEinklappen

Ranitomeya reticulata
"Iquitos"
© 2008 Thomas Ostrowski (0)



Ranitomeya reticulata
"Iquitos"
© 2008 Thomas Ostrowski (0)



Ranitomeya reticulata
"Iquitos"
© 2004 Olaf Dirks (0)



Ranitomeya reticulata
Adulti mit beibehaltener Juvenilfärbung
© 2005 Devin Edmonds



Ranitomeya reticulata
Adulti mit beibehaltener Juvenilfärbung
© 2005 Devin Edmonds



Ranitomeya reticulata
"Río Itaya"
© Han Peper 2005



Ranitomeya reticulata
"Río Itaya"
© 2005 Han Peper



Ranitomeya reticulata
Kapawi, Prov. Pastaza
© PUCE Luis A. Coloma



Ranitomeya reticulata
"Llanchama"
© 2010 Tobias Eisenberg



Ranitomeya cf. reticulata
© 2008 Thomas Ostrowski (0)



Ranitomeya cf. reticulata
© 2008 Thomas Ostrowski (0)



Ranitomeya cf. reticulata
© 2008 Thomas Ostrowski (0)



Ranitomeya cf. reticulata
Jungtier mit Juvenilfärbung
© 2007 Bernd Pieper (6)



Ranitomeya cf. reticulata
© 2008 Bernd Pieper (6)



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