Amphibien sind weltweit aufgrund verschiedener Ursachen vom Aussterben bedroht. Neben dem starken anthropogenen Druck auf die natürlichen Lebensräume sind rezent auch invasive Krankheitserreger (z.B. Chytridiomykose, Ranavirus) Gründe für einen teilweise dramatischen Rückgang der Amphibienbestände verantwortlich. Ein Drittel aller bekannten Amphibienarten (momentan 6350 Arten) sind vom Aussterben bedroht. Um dem entgegenzuwirken, wurde die Amphibienarche (Amphibianark) ins Leben gerufen. Ziel ist es unter anderem, erforderliche Zuchtprogramme zu organisieren und dadurch Arten vor dem Verschwinden zu bewahren. Zielsetzung solcher Erhaltungszuchten (Ex-situ-Maßnahme) werden in Kombination mit dem Erhalt oder der Wiederherstellung der natürlichen Lebensräume (In-situ-Maßnahme) einhergehen. In den USA hat man bereits erfolgreiche Projekte ins Leben gerufen. So wurde z.B. für die in der Natur nahezu ausgerottete Art Atelopus zeteki ein solches Projekt mit einer Erhaltungszucht gestartet.
In Deutschland haben im Rahmen des Amphibien-Arche-Projektes die WAZA (World Association of Zoos and Aquariums) gemeinsam mit der DGHT-AG-Anuren und weiteren Kooperationspartnern diese Aufgabe übernommen.
Zunächst werden Ex-situ-Zuchtprojekte mit folgenden Arten begonnen:
Im deutschsprachigen Raum (Deutschland, Österreich und die Schweiz) werden die Zuchtprogramme gemeinsam von Zoos und Privatpersonen durchgeführt werden. Kriterien für die Auswahl dieser elf Arten waren die grundsätzliche Verfügbarkeit von Zuchttieren und der jeweilige Schutzstatus nach IUCN (VU = Vulnerable, EN = Endagered and CR = Critically Endagered). Der jeweilige Status und dessen Begründung kann auf der Seite www.globalamphibians.org eingesehen werden. Die meisten Pfeilgiftfrösche sind nicht oder nur wenig gefährdet und damit nicht Gegenstand solcher Projekte. Um Fragen vorzubeugen, E. mysteriosus gibt es legal in Deutschland. Durch eine Rückmeldung des Bundesamts für Naturschutz kann ich sicher sagen, dass es konfiszierte Bestände gibt, die geduldet werden und deren Nachzuchten legal sind.
Für die genannten 11 Arten müssen Haltungsbeschreibungen erstellt werden, denn nicht jeder Zoo und jede Privatperson verfügt über Erfahrung mit diesen Arten. Ich möchte Halter/Züchter der genannten Arten auffordern, uns ihr Wissen mitzuteilen. Darüber hinaus suchen wir noch Individuen der 11 Arten, denn nicht jeder Zoo, der teilnimmt, hat bereits Exemplare. Die Halter/Züchter der genannten Arten sollten überlegen, ob sie unsere Bemühungen nicht mit ihrer Teilnahme am Projekt unterstützen wollen, da es sich ja um eine eine Gemeinschaftsaktion zwischen Zoos und Privatpersonen handeln soll. Kontakt bitte über mich.
Andere Halter von Fröschen sind natürlich ebenfalls willkommen diese Projekte zu unterstützen. Wer interessiert ist, der möge bitte die Tagung der AG Anuren in Marktheidenfeld vom 7. bis 9. November besuchen. Dort werden weitere Informationen bekannt gegeben und spezifische Fragen können beantwortet werden.