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Fotos von NutzernEinklappen

Excidobates mysteriosus
© 2014
Thorsten Mahne
(
96
)


E. mysteriosus Mit Quappen auf dem Rücken
© 2014
Andreas Denys
(
275
)


Excidobates Mysteriosus
© 2013
Robin Salzwedel
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11
)


E. mysteriosus
© 2012
Roland Geiger
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236
)


Excidobates mysteriosus
© 2012
Josef Němeček
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28
)


2x Jungtiere im Aufzucht Terrarium 1x E. mysteriosus - 1x R. vanzolinii
© 2014
Andreas Denys
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275
)


Exidobates mysteriosus, nach Abschluss der Metamorphose gehen die Frösche an Land, 2011
© 2013
Roger Warg
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Excidobates mysteriosus
© 2012
Josef Němeček
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28
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Excidobates Mysteriosus
© 2013
Robin Salzwedel
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11
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Excidobates Mysteriosus
© 2013
Robin Salzwedel
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11
)

NomenklaturEinklappen
wissenschaftl. Name: Excidobates mysteriosus (MYERS, 1982)

Etymologie:
Das mysteriosus entstammt dem lateinischen "mysterium" (= Geheimnis). Es bezieht sich auf die damals ungeklärten Fragen über Verwandschaftsverhältnisse und Lebensweise.


Synonyme:
Excidobates mysteriosus (Twomey & Brown, 2008)
"Dendrobates" mysteriosus (GRANT, FROST, CALDWELL, GAGLIARDO, HADDAD, KOK, MEANS, NOONAN, SCHARGEL & WHEELER, 2006)
Ranitomeya mysteriosa (BAUER, 1988)
Dendrobates mysteriosus MYERS, 1982

sensu FROST, 2006

englischer Name: Marañón Poison Frog
deutscher Name: Marañón Baumsteiger
SystematikEinklappen
Klassifizierung:
Amphibia->Anura->Dendrobatoidea->Dendrobatidae->->Excidobates->Excidobates mysteriosus (MYERS, 1982)

BedrohungsstatusEinklappen
BeschreibungEinklappen
Größe
25-27mm


© 2008 Thorsten Mahn
Körpermerkmale:
Braune Grundfarbe mit weissen Punkten am gesamten Körper, die teilweise auch miteinander verschmelzen können. Je nach Lichteinfall und Untergrund erscheinen die Tiere fast tiefschwarz. Bei Lichteinfall (z.B. durch Sonneneinstrahlung) erkennt man die eigentliche schokoladenbraune Grundfärbung. An den Hinterbeinen zeigen manche Tiere halbmondförmige weisse Balken auf. Die Zehen sind bis auf die Zehenspitzen weiss gefärbt, wobei auch hier Abweichungen vorkommen können. Die Haftscheiben sind schwarz ausgeprägt.

Jedes Tier zeigt ein individuelles Zeichnungsmuster sowie einen unterschiedlich grossen Kinnfleck auf. Durch die individuellen Zeichnungsmuster lassen sich die einzelnen Tiere mit etwas Übung relativ leicht voneinander unterscheiden. Ihre Zeichnung trägt sehr dazu bei, die Konturen der Tiere, sofern man sie aus weiterer Entfernung betrachtet verschwimmen zu lassen. Die Haut der Tiere zeigt bei genauerer Betrachtung eine feine Granulierung auf.


Abb.: Dorsal- und Ventralansicht von Excidobates mysteriosus
© 2007
Thomas Ostrowski
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Größe vergleichen:


Dorsal- und Ventralbild vergleichen:


Hand- und Fußabbildung vergleichen:



Geschlechtsreife:
Die Geschlechtsreife der Männchen setzt mit ca. 9 bis 12 Monaten ein. Dieses erkennt man daran, dass die Männchen beginnen einen leisen, kurzen Schnarrton von sich zu geben. Im Alter von etwa 18 Monaten beginnen die Männchen dann, Reviere zu besetzen und es kommt zu lauteren und länger anhaltenden Rufsequenzen. Im gleichen Alter lassen sich dann auch die Weibchen durch die leicht vermehrte Körperfülle von den männlichen Tieren unterscheiden. Auch beginnen die weiblichen Tiere nun damit, sich mehr in der Nähe der Männchen aufzuhalten und ihnen zu folgen.


Gelege und LarvenEinklappen
Merkmale Gelege:
Der Eidurchmesser beträgt ca. 2 mm. Das Ei ist schwarz und ist von viel Gallerte umhüllt. Die Gelegegrösse liegt bei durchschnittlich 5 Eiern, kann aber bei gut genährten Tieren auch 7 bis 8 Eier betragen. Die ersten Gelege sind in der Regel unbefruchtet bzw. bestehen nur aus abgesetzter Gallerte ohne Eikerne. Bis sich die ersten befruchteten Gelege entwickeln können durchaus 18 bis 24 Monate vergehen.



Abb.: Mundfeld einer Quappe von Excidobates mysteriosus im Stadium 29 (GOSNER) nach SCHULTE, 1990
Mundfeld vergleichen:


vergleichen mit:


Grafik © TOR LINBO

Verhalten (Ethologie)Einklappen
Allgemeines Verhalten:
Jungtiere bis zu einem Alter von ca. 12 Monaten halten sich bevorzugt in den oberen Regionen des Terrariums auf. Sie kommen auch während des gesamten Tages nur ganz vereinzelt in die Bodenregionen des Beckens um dort zu Fressen oder die Wasserstellen aufzusuchen. Zum Schlafen ziehen sie sich, mit mehreren Tieren in ihre "Wohnbromelien" zurück, schlafen allerdings dort einzeln in seperaten Bromelientrichtern oder Blattachseln. Im Tagesverlauf gehen sich die Tiere aus dem Weg und zeigen untereinander kein ausgeprägtes Aggressionsverhalten. Die Tiere nähern sich zwar einander an, vermeiden aber direkten Körperkontakt. Im en Alter sind sie überwiegend in den Morgen- und frühen Abendstunden aktiv. Mit zunehmendem Alter und einsetzender Geschlechtsreife verändert sich das Verhalten der Tiere deutlich. Die Männchen besetzen feste e für Ruf- und Balzhandlungen. Auch orientieren sie sich vermehrt in Richtung des Bodens. Hier aufgestellte Ablaichgelegenheiten werden nun von beiden Geschlechtern regelmässig aufgesucht. In diesen schlafen die Tiere nun auch zunehmend. In diesem Entwicklungsstadium lässt sich auch immer wieder beobachten, dass die männlichen Tiere teilweise den ganzen Tag hindurch bis in die späten Abendstunden intensiv balzen und laut hörbar rufen. Besonders während der Beregnung bzw. Vernebelung des Terrariums entwickeln die Tiere verstärkte Aktivitäten in Bezug auf Ruf-, Werbe- und Balzhandlungen. Dabei treffen sie sich häufig in grösseren Gruppen an den Futter- und Wasserstellen. Des weiteren lassen sich dann auch einzelne Aggressionshandlungen der Männchen, wie z.B. anspringen und umklammern beobachten. Während der Fütterung treffen sich alle Tiere gemeinsam am Futterplatz um begierig die gereichten Futtertiere zu jagen und zu vertilgen. Es sind hierbei keine Aggressionen unter den Tieren zu beobachten. Die Wasserstellen werden ebenfalls regelmässig von allen aufgesucht. Hier sitzen häufig auch mehrere Individuen beisammen, ohne dass es zu Aggressionen untereinander kommt. Nach unseren Beobachtungen müssen den Tieren unbedingt Ausstiegsmöglichkeiten aus tieferen Wassergräben zur Verfügung gestellt werden. Die Frösche können, bedingt durch ihre äusserst schlechte Schwimmfähigkeit, in mehreren Zentimeter tiefen Wassergräben ansonsten leicht ertrinken. Die Tiere können nicht sehr geschickt klettern und springen. Sie zeigen einen "Vierfüsslergang" auf, d.h. sie laufen mehr als dass sie klettern. Hindernisse von geringer Höhe werden in der Regel laufend überwunden. Ist die zu überwindende Höhendifferenz größer, wird in der Regel ein anderer Weg gesucht um zum gewünschten Ziel zu gelangen. Distanzen bis zu 5 cm können die Tiere auch im Sprung überwinden, allerdings kommt dies eher selten vor. Geraten sie in Panik oder erschrecken sich, können die sie kraftvoll aber unkoordiniert beiseite springen. Hierbei kommt es immer wieder vor, dass die Tiere auch aus grösserer Höhe auf den Boden abstürzen. Zu sichtbaren Verletzungen ist es hierbei bisher noch nicht gekommen. Äste und auch seknkrechte Flächen (Glasscheiben) werden mit dem Kopf voran hoch- und heruntergestiegen. Hieran lässt sich deutlich erkennen, dass es sich bei Excidobates mysteriosus um eine überwiegend e Art handelt.


Revierverhalten:
Bis zum erreichen der Geschlechtsreife zeigen die Tiere nur ein sehr gering ausgeprägtes Revierverhalten. Sie leben in dieser Zeit, wie bereits beschrieben in einem lockeren Gemeinschaftsverband. Es kommt zu keinerlei engen Bindungen und nur wenigen direkten Kontakten untereinander. Lediglich beim aufsuchen ihres Schlafplatzes beanspruchen die Tiere ihre festen Blattachseln. Allerdings kommt es hierbei auch nicht zu innerartlichen Aggressionen, falls die gewählte Schlafstätte bereits durch ein anderes Tier belegt ist. In diesem Fall wird eine andere freie Blattachsel in der Nähe gewählt.
Mit erreichen der Geschlechtsreife von Männchen und Weibchen prägt sich dann ein deutlich zu beobachtendes Revierverhalten aus. Bei den männlichen Tieren kommt es nun zu lauten und teilweise langanhaltenden Rufduellen, wobei die Männchen ihre Reviere regelrecht "abschreiten". Wird diese Reviergrenze durch einen Rivalen überschritten, kommt es zuerst zu einer Annäherung der beiden Männchen. Der Revierinhaber setzt sich mit aufgerichtetem Oberkörper nun unmittelbar vor den Eindringling und beginnt laut und energisch zu rufen.
Lässt sich der Eindringling hiervon nicht beeindrucken, kommt es nun durch den Revierinhaber zur weiteren Verringerung der Distanz. Bleibt auch dieses Drohen weiter erfolglos wird der Gegenüber schliesslich angesprungen, mit den Vorderbeinen umklammert und gedrückt. Hierbei kann es zu einem lauten "quitschenden" Protest- bzw. Abwehrlaut des unterlegenen Tieres kommen. In der Regel versucht der Eindringling nun, sich aus der Umklammerung zu lösen und zu fliehen. Das überlegene Tier verfolgt in diesem Fall den unterlegenen Artgenossen bis zu seiner Reviergrenze, ehe er von ihm ablässt.
Sind die Tiere gerade erst geschlechtsreif geworden, und die Reviere noch nicht fest aufgeteilt, kann es in Intervallen zu Verfolgungen durch das gesamte Terrarium kommen. Diese ziehen sich jedoch nicht, wie von anderen Arten bekannt, über einen längeren Zeitraum hin, sondern enden meist nach wenigen Minuten.
Die weiblichen Tiere halten untereinander eine Distanz zueinander und es kommt zu keinen direkten Körperkontakten miteinander. Sofern ein Weibchen nicht laichbereit ist, wird es von einem Männchen genauso behandelt wie ein anderer männlicher Artgenosse. Handelt es sich aber um ein laichbereites Weibchen, so sucht es sich ein bevorzugtes Männchen aus, in dessen Revier sie sich hauptsächlich und unbehelligt aufhalten kann. Voraussetzung hierfür ist aber, dass sich das Weibchen konform dem Balzritual des Männchens verhält, dass im nachfolgenden Abschnitt eingehender erläutert wird.


Balzverhalten:
Das Balzverhalten der männlichen Tiere wird bestimmt durch ein langanhaltendes und lautes Rufen. Hierbei kommt es gleichzeitig dazu, dass sich die Tiere mit einem staksigen Gang durch ihr Revier bewegen. Das balzende Männchen dreht sich stets in die Richtung von anderen Artgenossen und ruft diese an.
Laichwillige Weibchen, die an der deutlicheren Körperfülle erkennbar sind, bleiben stehen bzw. sitzen und das Männchen stakst auf sie zu. Hierbei kann es vorkommen, dass das Männchen das laichwillige Weibchen anspringt und umklammert. Das Weibchen bleibt dabei aber unter dem Männchen ruhig sitzen und zeigt kein Fluchtverhalten.
Ein anderes Verhalten ist, dass das Weibchen sich dem Männchen zuwendet und versucht ihn mit ihren Vorderbeinen an den Hinterbeinen oder am Rücken zu steicheln. In diesem Fall wird das Rufen des Männchens leiser und es versucht das Weibchen an seinen bevorzugten Ablaichplatz zu führen. Auf diesem Weg kommt es immer wieder zu Unterbrechungen, bei denen beide Tiere dann still beieinander sitzen bleiben. Das Weibchen intensiviert zum Ende einer solchen Pause ihre Berührungen an den Hinterbeinen bzw. dem Rücken des Männchens. Hierdurch kommmt es i.d.R. zu abwechselnden, zuckenden Bewegungen der Hinterbeine des Männchens, welche sich, sobald der Laichplatz erreicht ist, noch weiter steigern.
Will sich das Weibchen vom Männchen entfernen, so beginnt es erneut mit Rufäusserungen und verfolgt das Weibchen. Hat er sie eingeholt, berührt er auch sie mit seinen Vorderbeinen, bis sie ihm wieder zum Ablaichplatz folgt.

Der zeitliche Ablauf des Balzverhaltens ist sehr variabel. Es kann sich wiederholend über einige wenige Minuten oder aber über den ganzen Tag bis in die späten Abendstunden hinziehen. Nicht selten auch über einen Zeitraum von mehreren Tagen erstrecken.
Während dieser Balzrituale sind die beiden Tiere so miteinander beschäftigt, dass sie sich kaum stören lassen. Sogar weitere Artgenossen können sich während dieser Zeit unbehelligt in ihrer Umgebung aufhalten. Beginnt allerdings ein weiteres Männchen ebenfalls in das Balzritual einzustimmen, wird es durch das Männchen daran gehindert und aus der unmittelbaren Umgebung vertrieben.

Der Laichplatz wird als erstes vom Männchen betreten. Hierbei stimuliert das Weibchen durch ständigen Körperkontakt das Männchen. Der Ablaichort kann während der Balz variieren, d.h. es können mehrere Laichplätze (Filmdosen, , Bromelienblätter) gezielt nacheinander aufgesucht werden, bis der geeignete Ort gefunden wurde.

Der eigentliche Paarungs- und Laichvorgang erfolgt dahingehend, dass zuerst vom Männchen der Untergrund des Laichplatzes gesäubert und befeuchtet wird. Durch eigene Beobachtungen liegt die Vermutung nahe, dass hierbei auch bereits die Spermien vom Männchen abgegeben werden. Im direkten Anschluss begibt sich nun das Weibchen auf die gerade gesäuberte und befeuchtete Stelle und drückt ihren Hinterleib auf den Boden. Sie bewegt sich nun kreisend über diesen Bereich und legt nach und nach die Eier ab.
Es ist allerdings auch wiederholt vorgekommen, dass am Laichplatz im Anschluß an die Paarung nur Gallerte vorgefunden wurde. Die näheren Gründe hierfür sind noch nicht bekannt und bedürfen noch weiterer Beobachtung.


Brutpflegeverhalten:
Im Anschluss an die Eiablage verlässt das Weibchen den Ablageort. Das Männchen verbleibt i.d.R. noch beim Gelege. In der nachfolgenden Zeit bewacht und bewässert es das Gelege regelmässig. Es kann hierbei durchaus bis zu einer Stunde auf dem Gelege sitzen bleiben ehe es sich wieder entfernt.

Inwieweit auch die Weibchen an der weiteren Brutpflege beteiligt sind, bedarf noch weiterer Beobachtungen.


Lautäußerung (Vokalisation):
Es lassen sich verschiedene Arten von Lautäusserungen unterscheiden. Die Basis bildet ein krächzender Schnarrlaut. Hier unterscheidet man einen Revierlaut, der besonders während der Vernebelung und Beregnung ausgestossen wird. Dieser ist langanhaltend und laut (aggressiv). Er kann, sofern keine störenden Umgebungsgeräusche vorhanden sind, bis in eine Entfernung von etwa 8-9 m. gehört werden.
Weiterhin gibt es einen Balzruf, der weicher und leiser ist. Die Länge der Vokalisation ist identisch mit dem Revierlaut. Dieser Ruf wird abgegeben, wenn sich ein laichwilliges Weibchen in der Nähe befindet.
Der dritte Ruf ist der Paarungsruf. Er wird vom Männchen am eigentlichen Laichplatz ausgestossen. Er ist "weicher" sowie bedeutend leiser und kürzer als der Balzlaut.
Ein vierter Ruflaut ist der Abwehrruf. Dieser ähnelt dem Schrei einer Krähe und wird einmalig ausgestossen, wenn ein männliches Tier unterdrückt wird, bzw. in Panik gerät.

Weibliche Tiere geben keine Vokalisationen von sich.

Die Rufausprägung beginnt bei männlichen Tieren mit einem Alter von 9 bis 12 Monaten. Hierbei kommt hinzu, dass die ersten Rufe nur sehr leise und verhalten erklingen. Erst mit etwa 15 Monaten werden die Rufe lauter und kräftiger. In diesem Alter ist dann auch während der Rufsequenzen die Schallblase deutlich erkennbar. Rufen die Männchen nicht, lässt sich auch die Schallblase kaum wahrnehmen.


10 Sekunden Ausschnitt einer Rufsequenz von Dendrobates mysteriosus
© 2008 Dirk Hansske

Sonagramm vergleichen:

LebensraumEinklappen
Typenfundort der Erstbeschreibung
“...hills northwest of the confluence of the Rio Chinchipe with the Rio Marañón, at about 5° 22´ S, 78° 41´ W”. MYERS & DALY (1982).


Verbreitung:

nord Peru, nahe dem Dorf Santa Rosa, in Lagen von 600-1200m Höhe



Abb.: Verbreitungsgebiet Excidobates mysteriosus
© 2008
Thorsten Mahn
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Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0
Biotop:
Nach OLTHOF liegen die Tageshöchsttemperaturen im Biotop bei 35ºC und die Nachttemperatur bei bis zu 16ºC. Dabei beträgt die Luftfeuchtigkeit lediglich 40%! Im Moment existieren nur 3 bekannte Populationen. Eine davon ist eine Felswand in 1200m Höhe, an der unzählige Bromelien wachsen. Die Anderen sind Restbestände von Regenwald, in denen Bromelien der Art Aechmea nudicaulis wachsen. Diese sehr großen Bromelien beherbergen viel Wasser, das relativ gleichmäßige Temperaturen sichert.

Abb.: Mit Bromelien bewachsene Felsabhänge, Peru.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Natürlicher Lebensraum von Excidobates mysteriosus.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Diverse Bromelien und Rankpflanzen bewachsen das Biotop.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Wohnbromelie von Excidobates mysteriosus, Peru.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Bei Störung ziehen sich Excidobates mysteriosus in die Achseln Ihrer Wohnbromelien zurück.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Excidobates mysteriosus in einer Wohnbromelie.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Auch auf mit Bromelien bewachsenen Bäumen finden sich Dendrobates mysteriosus.
© 2007 Ruud Schouten

Abb.: Wohnbromelien auf einem Baum.
© 2007 Ruud Schouten


Abb.: Klimadiagramm der montanen Stufe der Provinz Cajamarca, Peru. Achtung auf diser Höhenstufe leben keine Dendrobatidae mehr! Quelle: www.klimadiagramme.de


Haltung im TerrariumEinklappen
Terrarium/Einrichtung:
Regenwald-Terrarium ab 40x40x80cm; bei Gruppenhaltung besser 80x50x70-80cm
automatische Beregnung und Nebelanlage empfehlenswert
Baumbewohner, zentrale Wohnbromelie

Prinzipiell gilt auf jeden Fall, dass dem Terrarium eine entsprechende Höhe zugestanden wird, da es sich bei dieser Art um einen fast reinen Baumbewohner handelt. Die Tiere finden sich zwar zeitweilig auch am Boden auf, steigen aber immer wieder in die oberen Regionen des Terrariums auf.
Die Gestaltung des Terrariums sollte sich daher auch möglichst nahe an ihrem natürlichen orientieren. Die Boden-, Rück- und Seitenwände können mit oder Presskork ausgekleidet werden. Auch die Verkleidung mit weiteren Materialien wie z.B. Dichtschlämme, etc. ist möglich und bietet den Vorteil, dass hier zusätzliche Bromelien, Orchideen sowie Rank- und Kletterpflanzen angebracht werden können.
Auf dem Boden des Beckens ist es ratsam, eine entsprechende Menge an Ast- und Klettermaterial, z.B. Korkeichenäste, einzubringen und entsprechend einsturzsicher zu fixieren. Auf das Astmaterial kann nun eine möglichst grosse Anzahl an Aufsitzerpflanzen angebracht werden, die den Fröschen über den gesamten Tag als Kletter- und Rückzugsmöglichkeit dienen. Der Anzahl der Bromelien, die eingesetzt werden, sind keine Grenzen gesetzt, jedoch ist es unbedingt vonnöten mindestens eine entsprechend grosse und zentrale Wohnbromelie für die Tiere anzubringen. Im natürlichen halten sie sich überwiegend in Aechmaea nudicaulis auf. Unter Terrarienbedingungen wird aber auch Neoregelia schultesiana problemlos angenommen.
Ein hat den Vorteil einer schrägen Bodenscheibe. Hierdurch kann Staunässe vermieden werden da überschüssiges Wasser ungehindert abfliessen kann. Des weitern kann man mit Hilfe grösserer Moosballen dafür Sorge tragen, dass eine höhere relative Luftfeuchtigkeit im Becken geschaffen wird.
Ein Wasserteil bzw. Bachlauf ist nicht zwingend notwendig. Es empfiehlt sich aber zumindest mehrere Wasserstellen anzubieten. In unserem Terrarium haben wir mehrere kleine, glasierte Tonuntersetzer, die regelmässig mit frischem, sauberen Wasser gefüllt werden. Der Wasserstand sollte so gewählt werden, dass die Frösche gut im Wasser sitzen können, ohne dass die Gefahr des Ertrinkens besteht. In die Wasserschalen legen wir stets einige flache Steine und etwas Javamoos, was dazu führt, dass Futtertiere, die ins Wasser fallen, problemlos wieder herausgelangen können.

Einige weitere wichtige Aspekte, die bereits bei der Planung und Gestaltung des Terrariums berücksichtigt werden sollten, betreffen die klimatischen Bedingungen die in ihrem natürlichen Habitat vorherrschen.
Da die durchschnittliche Temperatur zwischen 22 und 25°C liegt und nur selten überschritten wird, empfiehlt es sich auch diese Werte möglichst kontinuierlich einzuhalten. Aus diesem Grund beleuchten wir unser Terrarium mit einer 25 Watt Vollspektrum-Tageslichtröhre bei einer Beleuchtungsdauer von 12 Stunden, die direkt oberhalb der Lüftungsgaze angebracht ist. Zusätzlich befinden sich im vorderen Bereich der Glasabdeckung noch zwei T5-Röhren mit je 13 Watt Leistung. Hier wurde eine Kombination von Warm- und Kaltton gewählt. Die Beleuchtungsdauer dieser beiden Röhren beträgt 14 Stunden (Brenndauer zeitversetzt, jeweils 1 Stunde vor und nach Ein- bzw. Ausschalten der 25 Watt Röhre).
Beide 13 Watt Röhren werden über einen Temperaturfühler geschaltet, der bei überschreiten der Temperatur von 24,5°C abschaltet und somit ein übersteigen der Maximaltemperatur von 25°C verhindert.
Sollten die Temperaturwerte, gerade in den warmen Sommermonaten, trotz der Abschaltung der Zusatzbeleuchtung über 25°C ansteigen, haben wir in ein mobiles Klimagerät investiert, dass dann zusätzlich vor dem Terrarium plaziert wird und den gesamten Wohnraum in welchem sich das Becken befindet, herunterkühlt.
Als weitere sinnvolle Investition bietet sich die Installation einer Beregnungs- und Vernebelungsanlage an. Mit Hilfe dieser beiden Geräte erzielen wir über den gesamten Tag eine konstante durchschnittliche relative Luftfeuchtigkeit von 85 bis 90%. Diese beiden Anlagen sind ebenfalls wie die Beleuchtung über Zeitschaltuhren gesteuert und beregnet in den warmen Sommermonaten das Becken 2 x täglich und in den restlichen Monaten des Jahres 1 x täglich. Die Vernebelung erfolgt 5 x am Tag in unterschiedlichen Zeitintervallen.


Temperaturen:
22-25 °C, Nachtabsenkung um 6 °C
Jahrestemperaturschwankung minimal (1-2 °C)
Temperaturanstiege auf 27 bis 28°C werden über einen kürzerern Zeitraum ohne Probleme toleriert, sofern dafür Sorge getragen wird, dass die relative Luftfeuchtigkeit entsprechend der Temperaturen gleichsam erhöht wird. Zusätzlich sollte während dieses Zeitraumes für eine ausreichende höhere Luftzirkulation gesorgt werden (z.B. zusätzlich PC-Lüfter anbringen).


Luftfeuchte:
70-80%, zur mittagszeit bis 70%, morgens und abends 100% (Nebel)
nicht zu feucht halten (Staunässe vermeiden!), da die Art auf Bäumen lebt, wo Regenwasser jederzeit abfließen kann


Ernährung:
Übliche kleine und mittlere Futtertiere
, Mikro-Heimchen (auch etwas größere), , , und auch Ofenfische.
Bei Jungtieren sollte eine Fütterung über jeden zweiten Tag erfolgen. Bei adulten Tieren ist es ausreichend sie zwei mal in der Woche zu füttern.
Es empfiehlt sich, die Futtertiere vor jedem Verfüttern mit hochwertigen Mineral- und Vitaminpräparaten zu bestäuben. Weiterhin haben wir mit dem Einsatz von pulverisierten Spirulinatabletten (aus dem Aquaristikbereich) gute Erfahrungen gemacht. Unseres Erachtens zeigen die Tiere seitdem eine deutlich verstärkte Laichbereitschaft.
Insgesamt lässt sich sagen, dass es überaus wichtig ist, die Futtertiere bereits vor dem Verfüttern optimal mit Nährstoffen zu versorgen. Das bedeutet z.B. Micro-Heimchen mit Blütenpollen und Müsli-Flocken zu füttern.
Damit sich die Futtertiere nicht nur wahllos im Terrarium verteilen, lassen sich mit Hilfe von dünnen Bananenscheiben hervorragende Futterstellen schaffen, an denen sich z.B. versammeln. Die Frösche lernen diese Futterplätze schnell zu schätzen.


Besatz:
Bedingt durch das Verhaltensspektrum der Tiere empfiehlt sich nach unseren Erfahrungen eine Gruppenhaltung von nicht mehr als 2 bis maximal 3 Männchen mit 5 bis 6 Weibchen. Voraussetzung hierfür ist natürlich ein entsprechend grosses Terrarium mit einer gut strukturierten Aufteilung und einer ausreichenden Anzahl von möglichen Revieren. Weiterhin erscheint es wichtig, dass die Tiere bereits von kleinauf miteinander aufwachsen, um ihr Sozialverhalten zu festigen.


Tipps zur Zucht:
Das Terrarium sollte, um den klimatischen Ansprüchen gerecht zu werden, die diese Art stellt, möglichst in einem gut gelüfteten und kühlem Raum aufgestellt werden. Vorteilhaft ist auch, wenn natürliches Tageslicht in das Terrarium gelangt, da die Tiere bereits in den frühen Morgenstunden mit beginn der Morgendämmerung anfangen aktiv zu werden. Zusätzlich gelangt in den Abendstunden noch bis etwa 1,5 Stunden nach erlöschen der Terrarienbeleuchtung externes Licht in das Terrarium (Blautonbeleuchtung aus dem Meerwasseraquarium, das sich im gleichen Raum befindet). Hier lässt sich immer wieder feststellen, dass die Frösche diese Zeit zu nächtlichen Rufaktionen bzw. zum aufsuchen der Schlafplätze nutzen.

Durch das Einbringen von Laubstreu im Bodenbereich des Beckens sorgt man zum einen für zusätzliche Versteckmöglichkeiten, andererseits nimmt das Laub in den unteren Schichten überschüssige Feuchtigkeit auf. Des weiteren sollte man darauf achten, dass die obere Schicht der Laubstreu etwa zwei Stunden nach der Beregnung abgetrocknet ist. Nach spätestens 6 Monaten sollte die Laubstreu dann gegen frische Blätter ausgewechselt werden, da dann ein Zersetzungsprozess in der unteren Schicht erfolgt ist.
Wir benutzen hierfür ausschliesslich Buchen- und Eichenlaub. Dieses sammeln wir in den Wintermonaten in den umliegenden Wäldern. Dabei nutzen wir grundsätzlich Tage denen eine längere Dauerfrostperiode vorausgegangen ist und es mehrere Tage in Folge keine Niederschläge gegeben hat. Das Laub ist dann gut durchgefroren und die Gefahr, dass ungebetene Gäste eingeschleppt werden, ist sehr viel geringer. Im Anschluss daran lagern wir das Laub offen und luftig in großen Plastikwannen. Somit haben wir über das ganze Jahr hinweg immer einen ausreichend grossen Laubvorrat zur Verfügung.

Wie bereits erwähnt, ist es an heissen Sommertagen notwendig, das Terrarium zusätzlich, mitttels einer Klimaanlage herunterzukühlen. Das mobile Klimagerät, welches wir hierzu verwenden, wird gerade bei einer länger anhaltenden Hitzeperiode mit Hilfe einer elektrischen Zeitschaltuhr intervallmässig angesteuert. So lässt sich problemlos auch bei Abwesenheit eine Überhitzung des Terrariums vermeiden.

Sofern ein Ver betrieben wird, ist es als selbstverständlich anzusehen, die Membrane und den Wassertank vor jeder neuen Befüllung gründlich zu reinigen. Dieses dient dazu, den Bakterienfilm der sich während des Betriebes gebildet hat zu beseitigen. Somit wird eine Keimeinschleppung in das Terrarium wirkungsvoll verhindert.
Auch die Wasserstellen, sowie der eventuell vorhandene Wassergraben müssen um eine übermässige Verkeimung zu verhindern regelmässig gespült und gereinigt werden. In den Wassergräben unserer Terrarien haben wir blauen, feinporigen Filterschwamm (aus dem Aquaristikbedarf) passgenau zugeschnitten und eingebracht. Hierdurch können wir effizient verhindern, dass Futtertiere und Pflanzenreste in den Graben gelangen und dort zu einer Verschlechterung der Wasserqualität führen. Zusätzlich gewährleistet diese Methode ein beständiges Wasserniveau in den Wassergräben. Überschüssige Flüssigkeit kann ungehindert über die Abflüsse aus den Terrarien gelangen.

Der Nebler, die und die Wasserstellen werden ausschliesslich mit Wasser aus einer Umkehrosmoseanlage betrieben und befüllt. Durch die Verwendung von Osmosewasser lässt sich gewährleisten, dass der pH-Wert des Wassers bei 6,0-6,5 eingestellt wird und die Leitfähigkeit nur 26 µs/cm beträgt. Somit ähnelt das in die Terrarien gelangende Sprühwasser in der Beschaffenheit, dem der Regenfälle im natürlichen Biotop.

Nach unseren Erfahrungen, stellten wir fest, dass es bei Temperaturen, von 27°C über einen längeren Zeitraum zwar noch zu vereinzeltem Balzverhalten kommt, jedoch keine Eiablagen mehr stattfinden.

Varianten in Terrarienhaltung:
Holotyp
Daten errechnet aus von Nutzern gemeldeten Fröschen (Home->Meine Frösche) und den aktuellen Inseraten.
stand 10.11.2024 16:26 Uhr
ReferenzenEinklappen
CITES (2005): Convention on International Trade of Endangered Species of Wild Fauna and Flora.
XXOnlineversion: 11.08.05. Electronic Database accessible at http://www.cites.org/index.html
FROST, D.R. (2007): Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 5.0 (1.02.2007).
XXElectronic Database accessible at http://research.amnh.org/herpetology/amphibia/index.php
XX Am.Mus.Nat.Hist. New York, USA.
GRANT, T . , FROST, D. R. , CALDWELL, J. P. , GAGLIARDO, R. , HADDAD, C. F. B. , KOK, P. J. R. ,
XXMEANS, D.B. , NOONAN, B. P. , SCHARGEL, W. E. & W.C. WHEELER (2006): Phylogenetic
XXsystematics of dart-poison frogs and their relatives (Amphibia, Athesphatanura, Dendrobatidae).
XX - Bulletin of the Am.Mus.Nat.Hist. 299. (PDF)
IUCN, Conservation International, and NatureServe. (2009): Global Amphibian Assessment.
XXwww.globalamphibians.org. Downloaded on 15 October 2004.
MYERS, C.W (1982): Spotted Poison Frogs: Descriptions of Three New Dendrobates from Western
XXAmazonia, and Resurrection of a Lost Species from Chiriqui - Am. Mus. Nov. 2721: 1-23. (PDF)
SCHULTE, R. (1999): Pfeilgiftfrösche - Artenteil Peru. - Nikola Verlag, Stuttgart.
TWOMEY, E. & J. L. BROWN (2008): Spotted Poison Frogs: Rediscovery of a Lost Species and a New
XX Genus (Anura: Dendrobatidae) from Northwestern Peru. - Herpetologica 64 (1): 121–137
Zitierung:Einklappen
OSTROWSKI, T. & T. MAHN (2024): Artbeschreibung Excidobates mysteriosus.
- Dendrobase.de - Eine Online-Datenbank der Familie Dendrobatidae (Anura).
https://www.dendrobase.de/html/D_excidobates_mysteriosus.html; Stand: November 2024
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FotosEinklappen

Excidobates mysteriosus
© 2007
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Excidobates mysteriosus
© 2011
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Excidobates mysteriosus
© 2004 Peter Nowark



Excidobates mysteriosus
© 2006 Jens Ackermann



Excidobates mysteriosus ♂ beim Transport einer Larve
© 2007
Benjamin Schwarz
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Excidobates mysteriosus
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Thomas Ostrowski
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Excidobates mysteriosus
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Excidobates mysteriosus
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Excidobates mysteriosus
© 2008
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