Startseite
Artbeschreibungen
  
Allobates
  
Anomaloglossus
  
Rheobates
  
Aromobates
  
Mannophryne
  
Ameerega
  
Colostethus
  
Epipedobates
  
Silverstoneia
  
Andinobates
  
Adelphobates
  
Dendrobates
  
Excidobates
  
Minyobates
  
Oophaga
  
Phyllobates
  
Ranitomeya
     Übersicht
     amazonica
     benedicta
     biolat
     cyanovittata
     defleri
     fantastica
     flavovittata
     imitator
     lamasi
     reticulata
     rubrocephala
     sirensis
     summersi
     toraro
     uakarii
     vanzolinii
     variabilis
     ventrimaculata
  
Hyloxalus
Foren
Inserate
Reportagen
Service & Links
Einstellungen
Fotos von NutzernEinklappen

R. variabilis
© 2011
Roland Geiger
(
236
)


R. variabilis
© 2011
Roland Geiger
(
236
)


R. variabilis
© 2012
Deaktivierter Account
(
0
)

NomenklaturEinklappen
wissenschaftl. Name: Ranitomeya variabilis (ZIMMERMANN & ZIMMERMANN, 1988)

Etymologie:
Das lateinische variabilis bedeutet variabel und bezieht sich auf das sehr variable Punktmuster auf dem Körper (Anzahl, Form und Größe).


Synonyme:
Dendrobates variabilis (ZIMMERMANN & ZIMMERMANN, 1988)

englischer Name: variable poison frog, zimmermann´s poison frog
deutscher Name: Variabeler Baumsteiger, Einpunkt Baumsteiger
SystematikEinklappen
Klassifizierung:
Amphibia->Anura->Dendrobatoidea->Dendrobatidae->->Ranitomeya->Ranitomeya variabilis (ZIMMERMANN & ZIMMERMANN, 1988)

Anmerkung zur Systematik:
In Zuge der umfassenden Revision von GRANT ET AL. (2006) wurde die gesamte Dendrobates minutus-Gruppe im Sinne von SILVERSTONE (1975) aufgrund morphologischer genetischer und ethologischer Merkmale in die Gattung Ranitomeya BAUER, 1988 überstellt. Diese war bereits als zu Dendrobates WAGLER, 1835 vorhanden und erhielt wieder taxonomische Gültigkeit. Ranitomeya variabilis wurde von ZIMMERMANN & ZIMMERMANN 1988 aufgrund von en Beobachtungen an Terrarientieren als "Dendrobates variabilis" beschrieben. Die Erstbeschreibung entfiel sehr knapp und enthielt keinen genau eingrenzbaren Fundort und keine Biotopbeschreibung. Aufgrund der geringen Daten wurde deshalb die Eigenständigkeit der Art von CALDWELL & MYERS (1990) angezweifelt und R. variabilis als Synonym unter die Art R. ventrimaculata gestellt. Von SCHULTE (1999) und SYMULA ET AL. (2001) aufgrund ethologischer, morphologischer und genetischer Daten wieder in den Artrang erhoben. Unterschiede der Rufparameter (OSTROWSKI & MAHN, pers. Beobachtung) und genetische Untersuchungen von VENCES ET AL. (2003) scheinen den Artstatus ebenfalls zu bestätigen.

BedrohungsstatusEinklappen
Anhang II des WA. Anhang B der EUArtschVO. Meldepflichtig nach BArtSchVO.

In der Roten Liste, wegen fehlender Freilanddaten, als nicht einstufbar bewertet. (IUCN, 2004). Bisher nur aus der Cordilera Oriental bekannt. Dieses kleine Vorkommensgebiet würde die Art angreifbarer machen. SCHULTE (1999) gibt die Populationsdichte mit "...nicht allzu selten..." an. Der Typenfundort liegt in einem Schutzgebiet und damit scheint die Art nicht akut bedroht.

BeschreibungEinklappen
Größe
Sehr kleine Pfeilgiftfrosch-Art mit einer von 17-19 mm.


© 2008 Thorsten Mahn
Körpermerkmale:
Zähne fehlen. oft undeutlich, kleiner als halber Augendurchmesser. Augendurchmesser kleiner als Augenabstand zur Schnautzenspitze. Nasenöffnung von schwarzem, kleinen Fleck bedeckt. Erster Finger kleiner als der Zweite. Erste Zehe stark reduziert. Fingerformel: 3>4>2>1. Zehenformel: 4>5>3>2>1 oder 4>3>5>2>1 dabei ist Zeh 1 stark reduziert. Manchmal unterschiedliche Zehenformel an beiden Füßen eines Tieres! Fingerscheiben verbreitert. Haftscheibe des 3. Fingers etwa 2,3 mal so breit wie der Finger. grünmetallisch gefärbt mit ovalen oder runden schwarzen Flecken die meist linienartig angeordnet sind. Beine und Bauch sind blau, blaugrün oder gelbgrün gefärbt und ebenfalls mit schwarzen Flecken bedeckt. Die Flecken der Beine und des Bauches besitzen meist einen kleineren Durchmesser als das Auge (Blasennetzwerk nach SCHULTE). Die Kehle ist gelb mit kleinen schwarzen Punkten, manchmal von schwarzen Flecken zur Brust abgegrenzt (kein typ. Vanzolinii-Brustgürtel!). Kein ausgeprägter Geschlechtsdimorphismus aber Männchen meist etwa 1-2 mm kleiner als die Weibchen. (Angaben nach SCHULTE, 1999.)


Abb.: Dorsal- und Ventralansicht Ranitomeya variabilis
© 2008
Thorsten Mahn
(
684
)
Größe vergleichen:


Dorsal- und Ventralbild vergleichen:



Variation:
Es ist bisher nur eine Variante bekannt. Variation in der Färbung des Dorsums von grün nach gelb werden manchmal als "Gelbe Variante" und "Grüne Variante" bezeichnet sind aber auch bei Nachzuchttieren eines Geleges zu beobachten.


Tab.: Namen, Größenangaben und Farbmusterverteilung verschiedener Populationen von Ranitomeya variabilis
Farbmorphe Foto Alternativ Namen Verbreitung Grundfarbe Zeichnung Größe [mm]
Archidona            
Borja          
Cordillera Escalera            
Holotyp            
Iquitos            
Macas            
Misahuallí            
Río Momón            
Río Tiguino            
Tarapoto          
Unbekannter Fundort          
Valle de Cainarache            
Varadero          
Alter:
Ca. 4-5 Jahre.


Geschlechtsreife:
Mit 6-8 Monaten beginnen die ersten Männchen zu rufen. Etwa 2 Monate später werden die ersten Gelege abgesetzt aber oft nicht richtig befruchtet. Etwa 1-2 Monate später kann mann dann vollständig befruchtete Gelege finden (ISENSEE pers. Komm.).


Gelege und LarvenEinklappen
Merkmale Gelege:
Die Gelege mit 4-5 Eiern werden direkt unter der Wasseroberfläche von ta abgelegt.


Entwicklungszeiten:
Die Entwicklungszeit der Eier beträgt je nach Temperatur 12-14 Tage.


Ernährung:
Die Larven von R. variabilis sind und fressen alle Futtersorten, die überwältigt werden können. Im Freiland sind die Larven, wie die von R. ventrimaculata s.s., sehr stark kannibalisch veranlagt und fressen bei Nahrungsmangel in den Phytotelmata hauptsächlich abgesetzte Gelege und kleinere Larven der eigenen Art (fakultative ie). Mit einem fein gemahlenen Gemisch aus Zierfisch-Flockenfutter , Spirulina-Algen und gefriergetrockneten Gliedertieren wie Bachflohkrebsen, Roten Mückenlarven und Artemia, können die Larven sehr gut aufgezogen werden. (OSTROWSKI, eigene Beobachtung)

Verhalten (Ethologie)Einklappen
Brutpflegeverhalten:
Das Männchen transportiert die geschlüpften Larven zu ta. Das Weibchen versorgt die Larven mit n (CHRISTMANN, 2004)


Lautäußerung (Vokalisation):
Leiser Summ-Ruf () mit Einzelnoten von etwa 0,3-0,4 s Länge pro Note. Es handelt sich um gepulste Noten. Die Noten werden als reiner Anzeigeruf unregelmäßig abgegeben. Bei der Balz deutlich regelmäßiger. Die Rufrate beträgt in der Balzphase 0,3 Noten pro Sekunde. Der Ruf erscheint dadurch als recht langsames Ratschen. Die Dominazfrequenz liegt mit 5,7 kHz höher als bei R. amazonicus und R. cf. ventrimaculatus (s. Vergleichsfunktion). Für alle Parameter siehe auch gesamtes Sonagramm. OSTROWSKI & MAHN.


Ruf Ranitomeya variabilis, © 2005 T. Mahn
LebensraumEinklappen
Typenfundort der Erstbeschreibung
ZIMMERMANN & ZIMMERMANN (1988) geben keinen Typenfundort an. SCHULTE (1999) gibt den Fundort wie folgt an: "Die Tiere stammen vom ersten Kamm der Cordillera Oriental, Carretera Tarapoto-Yurimaguas, 1000 m NN."


Verbreitung:

Verbreitet in der Cordillera Oriental, Departamento San Martin, Peru. D. variabilis ist eine Gipfelart und besiedelt Biotope in Höhen von 600 m - 1200 m . Das Vorkommen ist nur auf die Cordillera Oriental beschränkt und bisher nicht für die Cordillera Azul nachgewiesen (SCHULTE, 1999).



Abb.: Verbreitungsgebiet Ranitomeya variabilis
© 2008
Thorsten Mahn
(
684
)
Daten von OpenStreetMap - Veröffentlicht unter CC-BY-SA 2.0
Biotop:
Dieser Frosch ist ein Bewohner der kühlen Bergregenwälder. Er lebt meist Paarweise in Bromelien in 2-15 m Höhe. Nur selten sind Tiere am Boden zu finden. Sie bevorzugen Bromelien. Der von uns besuchte Fundort lag in der Cordillera Oriental in etwa 1100 m Höhe. Es handelte sich um lichten, feuchten Bergregenwald. Die Stämme waren dick bemoost und die Wipfel der Bäume liegen häufig in den Wolken. Im November 2002 betrug die gemessene Temperatur bei heiter bis wolkigem Wetter um 12.30 Uhr nur 18 Grad ! Dennoch waren die Tiere aktiv und auch Gelege und Quappen konnten nachgewiesen werden. Die Tiere lebten am uns besuchten Fundort sympatrisch mit Ameerega bassleri. Ranitomeya imitator fanden wir in etwa 1 km Entfernung aber um etwa 200 Höhenmeter tiefer. Die Vorkommensgebiete beider normalerweise er Arten (klimatische Trennung) überschneiden sich normalerweise nicht. Laut SCHULTE (1999) kommen beide Arten mittlerweise an manchen Stellen vor. Dies führt SCHULTE auf eine möglicherweise begünstigte Ausbreitung entlang der gerodeten Randstreifen von Straßen zurück. Der anpassungsfähigere R. imitator soll in sympatrischer Gemeinschaft R. variabilis verdrängen (SCHULTE, 1999). Wir konnten beide Arten jedoch nicht sympatrisch nachweisen. (OSTROWSKI, pers. Beobachtung).




Haltung im TerrariumEinklappen
Terrarium/Einrichtung:
ab 40x40x40cm
automatische Beregnung und Nebelanlage empfehlenswert


Temperaturen:
Temperatur nicht längerfristig über 25 °C. 20-23 °C stellen den optimalen Tagestemperaturbereich dar (lebt auf ca. 1000 m Höhe). Nachtabsenkung um 2-5 ° C empfohlen.


Luftfeuchte:
70-80%, zur Mittagszeit bis 70%, morgens und abends 100% (Nebel)


Ernährung:
Kleine Futtertiere wie kleine und sowie kleines . Für die Aufzucht der Jungtiere sind Springschwänze unumgänglich.


Besatz:
1,1 oder 1,2 in kleineren Behältnissen. In großen Terrarien ab 60 x 60 x 60 cm auch Gruppenhaltung von 4-5 Tieren möglich.


Tipps zur Zucht:
Als gute Ersatz-Phytotelmata für die Eiablage haben sich und bewährt. Die Filmdosen sollten zu 1/3 mit Wasser gefüllt sein und eine Neigung von etwa 45° haben, dann werden sie besser angenommen (ISENSEE pers. Komm.). Die Art schreitet auch bei sehr tiefen Temperaturen von 16° C noch zur Fortpflanzung und setzt Gelege ab. Eine Zeitigung der Eier in wassergefüllten Petrischalen ist erfolgreicher (Schlupfquote höher, weniger Verpilzung). Bei zu hohen Aufzuchttemperaturen der Larven (über 26° C) scheinen sich durch zu schnelles Wachstum Entwicklungsstörungen wie Streichholzbeine stärker bemerkbar zu machen. Die Larven lassen sich gut mit handelsüblichen Zierfischfuttersorten aufziehen.

Varianten in Terrarienhaltung:
Archidona
Borja
Cordillera Escalera
Holotyp
Iquitos
Macas
Misahuallí
Río Momón
Río Tiguino
Tarapoto
Unbekannter Fundort
Valle de Cainarache
Varadero
Daten errechnet aus von Nutzern gemeldeten Fröschen (Home->Meine Frösche) und den aktuellen Inseraten.
stand 05.02.2024 16:13 Uhr
ReferenzenEinklappen
CALDWELL, J.P. & C.W. MYERS (1990): A new poison frog from Amazonian Brazil, with further
XX revision of the quinquevittatus Group of Dendrobates. - Am.Mus.Nov. 2988: 1-21. (PDF)
CITES (2005): Convention on International Trade of Endangered Species of Wild Fauna and Flora.
XXOnlineversion: 11.08.05. Electronic Database accessible at http://www.cites.org/index.html
FROST, D.R. (2007): Amphibian Species of the World: an Online Reference. Version 5.0 (1.02.2007).
XXElectronic Database accessible at http://research.amnh.org/herpetology/amphibia/index.php
XX Am.Mus.Nat.Hist. New York, USA.
GRANT, T . , FROST, D. R. , CALDWELL, J. P. , GAGLIARDO, R. , HADDAD, C. F. B. , KOK, P. J. R. ,
XXMEANS, D.B. , NOONAN, B. P. , SCHARGEL, W. E. & W.C. WHEELER (2006): Phylogenetic
XXsystematics of dart-poison frogs and their relatives (Amphibia, Athesphatanura, Dendrobatidae).
XX - Bulletin of the Am.Mus.Nat.Hist. 299. (PDF)
IUCN, Conservation International, and NatureServe. (2009): Global Amphibian Assessment.
XXwww.globalamphibians.org. Downloaded on 15 October 2004.
SCHULTE, R. (1999): Pfeilgiftfrösche - Artenteil Peru. - Nikola Verlag, Stuttgart.
SYMULA, R., SCHULTE, R. & K. SUMMERS (2001): Molecular phylogenetic evidence for a mimetic
XXradiation in Peruvian poison frogs supports a Müllerian mimicry hypothesis.
XX- Proc.R.Soc.Lond.B. 268 (1484): 2415 - 2421
ZIMMERMANN, H. & E. ZIMMERMANN (1988): Etho Taxonomie und zoogeographische
XXArtengruppenbildung bei Pfeilgiftfröschen (Anura: Dendrobatidae) - Salamandra 24(2/3): 125-160.
Zitierung:Einklappen
OSTROWSKI, T. & T. MAHN (2024): Artbeschreibung Ranitomeya variabilis.
- Dendrobase.de - Eine Online-Datenbank der Familie Dendrobatidae (Anura).
https://www.dendrobase.de/html/D_ranitomeya_variabilis.html; Stand: Februar 2024
Link für Website Betreiber:Einklappen
Webmaster dürfen Links von Ihren Seiten zur DendroBase erstellen, wenn sie folgende Kriterien erfüllen:
- Die Website enthält weder illegale, rassistische oder sexistische Inhalte
- Das Thema der Website bezieht sich auf Frösche
- Der Link genau wie folgend angegeben verwendet wird:
<a href="https://www.dendrobase.de/html/D_ranitomeya_variabilis.html" target="_new">Ranitomeya variabilis (DendroBase.de)</a>
FotosEinklappen

Ranitomeya variabilis
"Cordillera Escalera"
Región San Martin, Peru
© 2010 Evan Twomey



Ranitomeya variabilis
"Cordillera Escalera"
Región San Martin, Peru
© 2010 Jason Brown



Ranitomeya variabilis
"Cordillera Escalera"
Región San Martin, Peru
© 2010 Jason Brown



Vergleich der Varianten:
linker Frosch = "Südliche"-Morphe, rechter Frosch = "Escalera"-Morphe
© 2010 Jason Brown



Ranitomeya variabilis
"Südliche Morphe"
Región San Martin, Peru
© 2010 Evan Twomey



Ranitomeya variabilis
"Südliche Morphe"
Región San Martin, Peru
© 2010 Evan Twomey



Ranitomeya variabilis
"Macas"
Provincia de Morona Santiago, Ecuador
© 2010 Morley Read



Ranitomeya variabilis
"Macas"
Provincia de Morona Santiago, Ecuador
© 2010 Morley Read



Ranitomeya cf. variabilis
"Río Momón"
Departamento Loreto, Peru
© 2010 Tobias Eisenberg



Ranitomeya cf. variabilis
"Río Momón"
Departamento Loreto, Peru
© 2010 Tobias Eisenberg



Ranitomeya variabilis
"Varadero"
© 2010
Thorsten Mahn
(
684
)



Ranitomeya variabilis
"Río Tiguino"
Ecuador
© 2007 Axel Kwet



Ranitomeya variabilis
"Río Tiguino"
Ecuador
© 2007 Axel Kwet



Ranitomeya ventrimaculata s.l.
"Río Tiguino"
Ecuador
© 2007 Axel Kwet



Ranitomeya ventrimaculata s.l. "Borja"
© 2007
Thomas Ostrowski
(
0
)



Ranitomeya ventrimaculata s.l.
"Valle de Cainarache"
Peru
© 2005 Devin Edmonds



Ranitomeya ventrimaculata s.l.
"Borja"
© 2007
Thomas Ostrowski
(
0
)



Ranitomeya ventrimaculata s.l.
"Iquitos"
Peru
© 2005 Devin Edmonds



Ranitomeya ventrimaculata s.l.
Misahuallí, Prov. Napo, Ecuador
© PUCE Luis A. Coloma



Ranitomeya ventrimaculata
"Archidona"
Equador
© 2008 Marcus Bartels



Ranitomeya ventrimaculata
"Archidona"
Equador
© 2008 Marcus Bartels



DendroBase.de Version 5 | Impressum | Datenschutzerklärung